Der Herbst bringt buntes Laub und viele Früchte am Boden. Besonders Kastanien und Eicheln fallen in dieser Jahreszeit massenhaft von den Bäumen. Für Hunde sind sie jedoch nicht harmlos: Kastanien Eicheln Hund giftig ist eine Kombination, die jeder Halter kennen sollte. Beide Früchte enthalten Substanzen, die gesundheitliche Probleme verursachen können. Zusätzlich drohen Erstickungsgefahr und Darmverschluss.
Kastanien für Hunde: Warum sie nicht geeignet sind
Giftige Inhaltsstoffe
Rosskastanien enthalten Saponine (u. a. Aesculin und Aescin). Diese wirken reizend auf den Magen-Darm-Trakt. Schon wenige Früchte können bei Hunden zu Erbrechen und Durchfall führen. Besonders unreife, grüne Kastanien enthalten eine hohe Giftstoffkonzentration. Esskastanien (Maronen) sind zwar für den Hund nicht giftig, in der Natur sind aber fast ausschließlich Rosskastanien zu finden.
Mechanische Risiken
Die runde Form der Kastanie macht sie leicht verschluckbar. Gelangt sie in den Magen, kann sie aufquellen und im Darm steckenbleiben – ein typischer Auslöser für Darmverschluss. Kleine Hunde sind besonders gefährdet. Auch Erstickungsanfälle sind möglich, wenn eine Kastanie im Rachen steckenbleibt.
Eicheln für Hunde: Besonders gefährlich
Sind Eicheln giftig für Hunde? Ja, schon kleine Mengen können Vergiftungserscheinungen auslösen.
Eicheln enthalten Gerbstoffe (Tannine), die für den Hund hochgiftig sind. Schon 5–10 Eicheln können bei einem mittelgroßen Hund schwere Symptome verursachen. Besonders unreife, grüne Eicheln sind problematisch, da sie den höchsten Tanningehalt haben.
Folgen einer Eichelaufnahme
-
Reizung von Magen und Darm
-
Starkes Erbrechen, oft blutig
-
Durchfall, teilweise mit Blut
-
Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit
-
Schädigung von Leber und Nieren bis hin zum Organversagen
Zusätzlich können Eicheln – wie Kastanien – einen mechanischen Darmverschluss auslösen.
Typische Symptome einer Vergiftung mit Kastanien und Eicheln
Nach der Aufnahme von Kastanien oder Eicheln treten beim Hund oft folgende Anzeichen auf:
-
Erbrechen und Durchfall (teilweise blutig)
-
Starker Speichelfluss und Übelkeit
-
Appetitlosigkeit, Schwäche und Taumeln
-
Bauchschmerzen, gekrümmte Haltung
-
Zittern oder Krämpfe in schweren Fällen
-
Gelbliche Schleimhäute (Hinweis auf Leberschädigung)
-
Plötzlicher Kollaps oder Kreislaufprobleme bei Darmverschluss
Die Symptome können innerhalb weniger Stunden auftreten, manchmal auch erst nach ein bis zwei Tagen.
Erste Hilfe, wenn der Hund Kastanien oder Eicheln gefressen hat
-
Hund sofort vom weiteren Fressen abhalten
-
Umgehend Tierarzt oder tierärztlichen Notdienst kontaktieren
-
Keine eigenen Experimente oder Hausmittel anwenden
-
Reste der Kastanien oder Eicheln für den Tierarzt mitnehmen
-
Symptome beobachten und direkt schildern
In der Tierarztpraxis werden je nach Situation Erbrechen ausgelöst, der Magen gespült oder Infusionen verabreicht. Bei Organbeteiligung ist oft eine stationäre Überwachung nötig.
Vorbeugung beim Spaziergang
Damit der Hund keine Kastanien oder Eicheln frisst, helfen diese Maßnahmen:
-
Spazierwege mit vielen Kastanien- oder Eichenbäumen meiden
-
Hund in betroffenen Gebieten anleinen
-
Keine Kastanien oder Eicheln als Spielzeug verwenden
-
Anti-Giftköder-Training und „Aus“-Kommando üben
-
Heruntergefallene Früchte im eigenen Garten regelmäßig entfernen
-
Bei „Staubsauger-Hunden“ kann ein Maulkorb sinnvoll sein
Besonders Welpen und junge Hunde sind gefährdet, da sie ihre Umgebung intensiv mit dem Maul erkunden.
FAQ
Sind Kastanien für Hunde giftig?
Rosskastanien enthalten Saponine und sind für Hunde giftig. Sie verursachen Erbrechen, Durchfall und können bei Verschlucken einen Darmverschluss auslösen. Esskastanien (Maronen) sind ungiftig, bergen aber ebenfalls ein Risiko, wenn sie im Ganzen verschluckt werden.
Sind Eicheln für Hunde gefährlich?
Ja. Eicheln enthalten Gerbstoffe (Tannine), die schon in kleinen Mengen Vergiftungen verursachen können. Symptome sind Erbrechen, blutiger Durchfall, Bauchschmerzen sowie mögliche Schäden an Leber und Nieren.
Welche Symptome zeigen Hunde nach Kastanien- oder Eichelvergiftung?
Typische Anzeichen sind Erbrechen, Durchfall, starker Speichelfluss, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und Schwäche. In schweren Fällen treten Zittern, Krämpfe oder Gelbfärbung der Schleimhäute auf.
Was tun, wenn der Hund Kastanien oder Eicheln gefressen hat?
Sofort einen Tierarzt kontaktieren, keine Hausmittel anwenden und Reste der Früchte mitnehmen. Je schneller gehandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Fazit: Kastanien Eicheln Hund giftig – ernstzunehmende Gefahr
Kastanien und Eicheln sind für Hunde giftig und stellen im Herbst ein erhebliches Risiko dar. Sowohl die toxischen Inhaltsstoffe als auch die mechanische Gefahr machen sie zu einem Problem. Hundehalter sollten deshalb aufmerksam sein und ihre Tiere fernhalten.
Ein schneller Tierarztbesuch im Verdachtsfall kann lebensrettend sein. Als sinnvolle Vorsorge empfiehlt sich außerdem ein Erste-Hilfe-Set für Hunde*. Solche Sets enthalten Verbandsmaterial, Handschuhe und andere wichtige Utensilien. Sie sind im Fachhandel und online erhältlich und erleichtern die Erstversorgung im Notfall.



